Unabhängigkeit: Es ist einfach schwer zu beschreiben, warum für viele
Menschen das mobile Reisen im Wohnmobil oder Wohnwagen nicht mehr
wegzudenken ist. Obwohl auch mit sehr vielen Nachteilen und hohen
Kosten verbunden, bleiben die meisten dabei. Wer einmal im
Wohnwagen oder Reisemobil Urlaub gemacht hat, den lässt es
(meistens) nicht mehr los. Natürlich ist man mit dem Gefährt im
allgemeinen auf die nahe-liegenden, europäischen Länder
beschränkt. Wer eine Fernreise macht, der nimmt meistens den Flieger.
Es sei denn man ist beruflich nicht (mehr) gebunden, hat die nötige
Gesundheit, das Geld, den Mut und die Zeit eine große Fernreise-Tour
mit dem Mobil zu machen.
Ein Stück Unabhängigkeit bietet diese Form des Reisens schon. Wenn
man nicht gerade in der Ferienzeit auf einen bestimmten Platz am Meer fahren will, muss man nichts
buchen oder vorplanen. Fast alle Wohnmobilisten machen nicht nur den großen Urlaub mit dem Mobil,
sondern nutzen auch Wochenenden, verlängerte Wochenenden und spontane Kurzurlaube zu einer Reise.
Einfach losfahren und bleiben wo es gefällt. In Deutschland kann man im Allgemeinen auf öffentlichen
Parkflächen bleiben oder auf einem der vielen tausend Stellplätze für Wohnmobile. Und es gibt so schöne
Landschaften und Städtchen und Städte in Deutschland und den Nachbarländern!
Man ist in der Natur und das Wetter spielt nicht mit? Weiterfahren in die nächste Stadt, eine Besichtigung,
ein Museumsbesuch, ein Einkaufsbummel oder ein Besuch im Hallenbad. Flexibel sein können ist
vermutlich der besondere Reiz am mobilen Reisen. Und es ist einfach schön alles dabei zu haben. Natürlich
ist die Prospektidylle mit dem Panorama auf das Meer, den See oder der direkte Blick in die Berglandschaft
selten wirklich so wie im Prospekt zu haben. Manchmal findet man aber auch
einen solchen schönen Platz zum stehen. Aber auch nur die Möglichkeit ein paar
Tage hier, ein paar Tage dort bleiben zu können, ohne eine Planung sich die
schönsten Plätze auszuwählen ist die kleine Unabhängigkeit die wohl vielen
Reisemobilfahrern sehr viel Wert ist.
In der zu Natur sein ist sicher für viele ein weiterer Punkt. Draußen sein können,
spazieren oder wandern, Rad fahren, schwimmen, sonnen und vieles mehr. Viele
Sportarten bzw. Hobbys lassen sich mit dem mobilen Reisen sehr gut
verbinden: Radfahren, Windsurfen, Gleitschirmfliegen, Drachenfliegen, Boot fahren,
Rafting, Motorrad fahren, Klettern, Angeln, Tennis, Skaten, Motorsport, Wintersport,
Wandern usw.
Ungezwungenheit ist natürlich auch für viele Erwachsene wichtig. Keine
Kleiderordnung, keine Essenszeiten, keine geregelten Abläufe. Ein bisschen
Freiheit. Schön, allerdings ist es nicht jedermans Sache, wenn die z. B. Herren der Schöpfung im
Unterhemd mit der Bierflasche in der Hand vor dem Wohnmobil sitzen oder stehen und das möglichst noch
im Bereich von Publikumsverkehr oder im Sichtbereich von Wohnhäusern auf stadtnahen Stellplätzen. Da
kann man nachvollziehen, dass Wohnmobilisten bei einigen Leuten ein z. Teil schlechtes Image haben.
Ein Stellplatz soll im Allgemeinen einen Übernachtungsmöglichkeit für eine oder mehrere Nächte bieten.
Campingmäßiges Verhalten ist in vielen Fällen nicht erwünscht, wenn es nur ein Parkplatz zum Übernachten
ist (auch wenn es nicht gleich jemand sagt). Wenn der Stellplatz natürlich extra mit Grünflächen
ausgestattet ist, steht dem Tisch, dem Grill und den Campingstühlen
nichts im Wege. Leider gibt es immer wieder Mobilisten die nicht
sensibel genug sind um da zu unterscheiden. Umweltverträgliches
Verhalten bezüglich Ver- und Entsorgung, Abfallentsorgung usw. sollte
selbstverständlich sein. Sonst sind Reisemobilisten nicht mehr
willkommene Gäste.
Abenteuerlust: Es ist natürlich eine
Frage der Definition, was ist
Abenteuer und wieviel Abenteuer
braucht man? Der Weltenbummler
Reisemobilist, der schon 2
Durchquerungen der Sahara hinter sich hat wird den Reisemobilfreund
der sich das erste mal traut nach Italien zu fahren, belächeln. Jeder wie
er mag. Für den einen beginnt das Abenteuer eben schon hinter der
deutschen Grenze für den anderen beginnt das Abenteuer in Südafrika
mit Allradfahrzeug abseits im radhohen Schlamm oder bis zur Achse im
Wüstensand festgefahren. Tatsache ist aber, dass für viele beim Reisen
im Wohnmobil auch ihr persönliches Stück Abenteuer dabei ist.
Ein großes Auto fahren ist sicher auch
ein Thema. Es macht vielen
Leuten einfach auch Spaß ein großes Auto
zu fahren. Vielleicht ist das
der kleine Busfahrer aus der Kindheit?
Warum nicht. Obwohl das
Auto fahren heutzutage oft auch schnell
zur Qual werden kann,
fahren viele trotzdem mit dem Auto in
Urlaub. Es hängt natürlich
ein gutes Stück an der Wahl der
Fahrtroute und dem
Zeitpunkt, ob ich ins Chaos fahre oder
nicht. Das Reisemobil bietet
aber gerade in diesem Punkt optimale
Flexibilität. Warum nicht
gemütlich über Land fahren, etwas mehr
sehen, kleine
Zwischenstopps mit Spaziergängen und
Besichtigungen usw. Mit
dem Mobil unterwegs muss ich nicht zum
Zeitpunkt x irgendwo
ankommen. Es sei denn es ist eine Fähre
gebucht, die man pünktlich
erreichen muss. Stau? Ein Zwischenstopp mit vorgezogenem Abendessen und anschließend freie Fahrt!
Kosten? Jeder der ein Reisemobil besitzt weiß, dass es - betriebswirtschaftlich betrachtet - so ziemlich eine
der teuersten Formen des Reisens ist. Natürlich gibt es preiswerte gebrauchte Wohnmobile und
Wohnwagen. Oder kleinere, selbst ausgebaute Fahrzeuge, die außerdem auch als Fahrzeug für den Alltag
genutzt werden können. Das typische Reisemobil dürfte aber so ca. 6,5 m lang sein, es kostet dann als
Neufahrzeug, je nach Ausstattung zwischen ca. 50.000 und 120.000 EURO. Eine große Spanne! Gebrauchte
entsprechend weniger. Größere Fahrzeuge mit guter Ausstattung überschreiten aber auch ganz schnell die
150.000 EURO! Für Serien-Fahrzeuge der Top-Klasse (Vario, Niesmann, Cartago, Concorde, Phönix,
Wochner und viele weitere Hersteller) mit ca. 9 m Länge und mehr kann man locker auch 250.000...
800.000...+++ EURO ausgeben. Nach oben gibt es keine Grenze. Zu den Anschaffungskosten kommen
noch die laufenden Kosten hinzu, wie Steuer und Versicherungen, Inspektionen und Reparaturen, Stellplatz
(wenn nicht auf eigenem Grundstück) und natürlich der Treibstoff, Camping- oder Stellplatzgebühren und in
vielen Fällen im Ausland (wann auch bei uns??) Straßenbenutzungsgebühren. Bei Wohnwagen sieht die
Kostenrechnung deutlich günstiger aus. Die Preisspanne ist für neue Wohnwagen mit ca. 20.000 bis 50.000
EUR nicht so groß. Für 20.000 EUR sind schon sehr schöne Wohnwagen zu haben. Natürlich gibt es auch
hier viele gut gebrauchte auf dem Markt die die Anschaffungskosten niedrig halten.
Wohnwagen oder Reisemobil? Weniger mobil ist man mit einem Wohnwagen unterwegs. Das Fahren mit
Anhänger ist nicht immer unproblematisch. Man kann nicht
ganz so einfach überall eine Nacht übernachten.
Üblicherweise haben Wohnwagen bestenfalls eine kleine
Cassettentoilette und wegen der viel geringeren Zuladung,
wenn überhaupt, einen kleinen Wassertank. Stellplätze
dürfen oft mit Wohnwagengespann nicht benutzt werden.
Das Aufstellen eines Wohnwagens ist heute durch Zubehör
wie elektrische Antriebe kein großes Problem mehr,
erfordert aber dennoch etwas mehr Zeit (ab kuppeln,
Stützen aus kurbeln). Dafür hat ein Wohnwagen aber
auch viele Vorteile: Erheblich günstigerer
Anschaffungspreis bei gleichem Platzangebot! und viel
geringere Unterhaltskosten. Der PKW kann im Alltag
genutzt werden und bietet am Zielort lokale Mobilität. Argumente die für einen Wohnwagen sprechen!
Ein Reisemobil bietet hohe Flexibilität und das Fahrzeug ist nach abstellen des Motors sofort “wohnfähig”
und das an jedem Platz wo man parken kann. Das Reisemobil steht oft bereits mit dem Standard-Inventar
sozusagen gepackt vor der Haustür. Meistens wird es aber auch als 2. Fahrzeug speziell für die Reisen
angeschafft. Nur sehr kompakte Camper werden von den Nutzern auch im Alltag gefahren. Die meisten
Reisemobile sind dazu zu groß. Bei einem Reisemobil werden für die Mobilität am Zielort meist Fahrräder
oder ein Roller mitgeführt. Sehr viele Reisemobilisten machen
ohnehin gern Fahrradtouren. Ein kleiner PKW auf dem Anhänger am
Wohnmobil ist mit entsprechend großer Anhängelast und dem
zusätzlichen finanziellen Aufwand auch eine Variante die mittlerweile
bei großen Mobilen häufiger zu sehen ist.
Eine weitere Variante sind kleinere Reisewohnwagen verschiedener
Hersteller. Eine kompakte Bauweise bieten guten Fahrkomfort und
eine gute Ausstattung für die Übernachtung unterwegs. Für 2-3
Personen sicher auch eine Alternative. Man hat eine beheizten
schönen Wohnraum, eine Küche, Schrank und ein komfortables Bett.
Ideal z. B. auch für Städtetouren oder bei Veranstaltungen anstelle
Hotel.
Ein Wohnwagen wird überwiegend auf dem Campingplatz genutzt werden. Dort hat man die
Einrichtungen wie Toilette, Dusche usw. Der Wohnwagen wird oft noch durch ein Vorzelt vergrößert und
bietet dann für die Urlaubstage entsprechend viel Platz für eine ganze Familie.
Camping und Kinder! Arme Kinder die das nie erleben können! Eine ideale Reiseform für Familien. Auch
schon mit Babys wird das Reisen möglich und relativ unkompliziert. Natürlich wollen Kinder je nach Alter
nicht unbedingt Besichtigungen oder ins Museum. In diesem Alter müssen sich die Eltern in den Aktivitäten
eben der Situation anpassen. Kinder suchen den Kontakt zu anderen
Kindern und wollen ungezwungen spielen. Die Eltern wollen Sicherheit,
dass die Kinder sich ohne Gefahr bewegen können. Das bietet
meistens nur ein Campingplatz.
Kinder und Reisemobile. Natürlich werden die meisten Kinder
begeisterte Mitfahrer im Reisemobil sein. Allerdings ist die
Begeisterung zeitlich sehr begrenzt und auch von vielen Kleinigkeiten
abhängig (darf ich vorne sitzen..) Schwierig wenn das Wetter gar nicht
mitspielt und Kinder dabei sind? Dann ist es gut, ein nicht zu kleines
Fahrzeug mit dem richtigen Grundriss für Kinder zu haben. Kinder
wollen auch nicht jeden Tag auf einem anderen Platz sein. Sie
wollen ihre Umgebung erkunden und Kontakte zu anderen Kindern haben. Da ist es schon besser auch mit
dem Reisemobil jeweils längere Aufenthalte an einem Ort einzuplanen. Natürlich wird es schwer, die Kinder
vom Sandstrand weg in die nächste Stadt zu bringen.
Zum Kennen lernen ist das Mieten eines Reisemobiles oder auch Wohnwagen sicher genau richtig. Oder
wenn wirklich nur der Jahres-Urlaub gemacht werden soll. Aber jeder der das einmal gemacht hat weiß, es
dauert einige Zeit bis alles benötigte im Fahrzeug ist und bis man mit der Bedienung vertraut ist. Das kostet
auch Zeit. Und man wird im Mietmobil/Mietwohnwagen wegen der Kosten sicher immer an einem Tag alles
einpacken und am Ende der Reise wieder alles auspacken. Das bringt Hektik in den Start und in den
Abschluss der Reise. Der routinierte Reisemobilist hat sehr viele alltägliche Dinge immer im Fahrzeug und er
packt natürlich in den Tagen vor der Abfahrt liegenden Woche schon vieles ins Fahrzeug. Vor der Abfahrt
muss dann im Wesentlichen nur
noch der Kühlschrank gefüllt werden
und es kann losgehen.
Hotel-Urlaub bietet viel Komfort
und Bequemlichkeit. Fernziele
gehören ohnehin dem Flugzeug. Bei
größeren Reiseentfernungen über
2000 km sind der Zeitbedarf und die
Kosten für die Anreise mit
Wohnwagen oder Reisemobil oft
unangemessen hoch. Aber natürlich
möglich wenn jemand freie Zeit hat
und z. B. für 3 Monate oder noch länger verreisen kann. Hotels haben oft optimale Standorte zu bieten, da
kommt man mit keinem Wohnmobil oder Wohnwagen hin. Mitten in der City, mitten im Touristen-Zentrum,
direkt an der touristischen Attraktion, direkt am See / Meer mit eigenem Strand usw. Je nach Auswahl und
Kategorie mit tollen Restaurants, viel Service und attraktiven Zusatzleistungen wie Spa-Zentrum, Sauna,
Fitness-Studio, Spielsalon uvm. und man wird rundum bedient. Ein Hotel muss natürlich gebucht werden
und gebucht ist gebucht, besonders in der Ferienzeit. Da kann auch das Wetter plötzlich schlecht sein, man
ist für die gebuchte Zeit gebunden. Das Wetter kann natürlich mit dem Wohnmobil genau so schlecht sein,
aber die Flexibilität erlaubt doch einen oder mehrere Standortwechsel mit unterschiedlichen, zum Wetter
passenden Aktivitäten oder auch eine geplante Fahrt bei schlechten Wetteraussichten nicht anzutreten.
Kinder und Hotel. Kinder sind auch nicht immer so leicht den "Benimmregeln" im Hotel zu unterwerfen. Es
gibt aber auch schon viele Hotels und Hotel-Ketten, die sich auf die
kleinen Gäste eingestellt haben und dazu verschiedene Service-
Leistungen anbieten. Auch wenn man als Eltern den Kindern im Urlaub
gern mehr Freiheiten zugesteht. Auf andere Gäste muss man (oder
sollte man!) in jedem Fall Rücksicht nehmen. Das gilt natürlich auch für
Campingplätze oder Stellplätze. Aber hier ist es doch erheblich
unkomplizierter und ungezwungener.
Reisemobil, Wohnwagen und Hotelkomfort? Ja, auch bei diesen
Reiseformen gibt es Möglichkeiten der Bequemlichkeit gerecht zu
werden: Viele Campingplätze bieten heute Hotelkomfort, besonders in
den klassischen Urlaubsgebieten. Pool-Landschaft, Spielplätze,
Musikveranstaltung, Animation, Freizeitprogramme, Restaurants usw.
sind keine Seltenheit mehr. Aber auch ohne Campingplätze kann man unterwegs an jedem Ort natürlich
Restaurants und Gaststätten jeder Art nutzen. Man muss unterwegs mit dem Reisemobil nicht immer
kochen. Auch hat sich die Gastronomie um Stellplätze oft schon auf die mobilen Gäste eingestellt und bieten
häufig sogar ein Frühstück an.
Mobilhomes auf Campingplätzen mieten: Ja eine weitere Variante
besonders für Familien: Viele Campingplätze bieten große, komplett
ausgestattete Mobilhomes mit festen Standplätzen und voller
Ausstattung zum Mieten an. Alles da. Anreise mit PKW, Reisegepäck wie
bei einem Hotelurlaub. Dennoch die Freiheiten und Vorteile eines
komfortablen Campingplatzes. Natürlich gilt auch dabei: Gebucht ist
gebucht. Das gleiche gilt auch für eine Ferienwohnung. Anreise mit dem
PKW, alles da. Allerdings gibt es auch viele private Ferienwohnungen die
sich nicht in einer Anlage befinden und deshalb dann auch keinerlei
Infrastruktur bieten. Wer das mag ist natürlich damit gut bedient.
Wer eine Traumreise mit einem Reisemobil und keinen Alptraum erleben will, sollte das lesen:
Wenn Sie erstmalig mit dem Reisemobil verreisen (besonders wenn Sie mieten), machen Sie sich gut mit
der Technik vertraut. Wie wird Ver- und Entsorgt. Wie werden die Verbraucher eingeschaltet? Wie
funktioniert die Gas-Anlage z. B. mit 2 Flaschen. Wie funktioniert die Heizung? Wie funktioniert der
Kühlschank mit den verschiedenen Energien? Es gibt viele Kleinigkeiten, die auf einer Reise schnell zu
Problemen oder Störungen führen können. Z. B. Wählt der Kühlschrank beim Abstellen des Mobils
automatisch den Betrieb mit Gas? oder muß das manuell umgeschaltet werden? Wird der Kühlschrank
automatisch vom 12 V Betrieb ausgeschaltet? Wenn nicht aufpassen. Wenn das manuelle Umschalten
vergessen wird, ist nach einer Stadtbesichtigung von 4-5 Std schon die Wohnraumbatterie leer oder sehr
geschwächt.
Reisezeit und Route: Das ist nicht neu und gilt ja auch für Reisen mit dem PKW: Fahren sie nicht zu
Ferienbeginn oder am Vortag eines Feiertags um 15:30 Uhr los. Die Autobahnen sind voll und es gibt
natürlich viele Staus. Entweder an einem anderen Tag abreisen, wenn eine größere Strecke zu fahren ist ev.
nachts fahren (aber denken Sie daran, Sie wollen Urlaub machen!). Oder die Fahrtroute gleich über
Landstraßen planen und keine zu großen Strecken planen. Es gibt viel zu sehen und mit dem Reisemobil
muß man nicht zum Zeitpunkt x ankommen. Man kann Pausen zur Besichtigung unterwegs einplanen. Es
gibt über Land vieles was sich lohnt anzusehen. Dann wird die Reise schon zur Erholung. Man fährt nur
kurze Strecken und sieht viel mehr als nur die Autobahn.
Stellplätze oder Campingplätze: Je nach Reisezeit und Route muß auch damit gerechnet werden, daß
man nicht immer einen freien Platz am gewünschten Stellplatz vorfindet. In der Nebensaison ist das meist
unkompliziert. Aber auch schon an einem verlängerten Wochenende bei gutem Wetter sind viele Stellplätze
an interessanten Zielen schnell belegt. Natürlich kann man in den meisten Fällen auch irgendwo in der
näheren Umgebung stehen und übernachten. Deshalb immer Ausweichplätze vorsehen und Ersatzziele.
Natürlich, wenn der Besuch einer Veranstaltung das Ziel ist, dann ist ev. eine Reservierung (wenn
überhaupt möglich) sinnvoll.
Hochsommer nicht unterschätzen! Nicht jedes Reisemobil hat eine Standklimatisierung. Wenn man im
Hochsommer keinen schattigen Stellplatz (und die sind dann zuerst belegt) findet und man in der vollen
Sonne steht, heizt sich das Mobil natürlich entsprechend schnell auf. Wenn das Reisemobil eine
Standklimaanlage hat, muß der Stellplatz einen Stromanschluss mit entsprechender Leistung (220V, 10-16
A) bieten, damit diese auch betrieben werden kann. Außerdem muß am Stellplatz auch noch ein Anschluß
frei sein. Viele Stellplätze haben zwar Stromanschlüsse, selten aber in der notwendigen Anzahl für alle
Plätze! Im Allgemeinen lieben wir ja schönes, warmes Sommerwetter, aber wenn es zu heiß wird und es
keine Möglichkeit für eine Abkühlung gibt wird das Ganze unangenehm. Besonders, wenn es keine
Badegelegenheit gibt. Wenn man im Grünen steht und man kann sich in Badebekleidung draußen im
Schatten aufhalten, ist das natürlich kaum ein Thema.
Kinder wollen spielen. Die Begeisterung in einem Wohnmobil zu fahren ist bei Kindern schnell vorbei.
Kinder wollen spielen und suchen oft den Kontakt zu anderen Kindern. Da sind Campingplätze viel besser
als Stellplätze. Auf Stellplätzen findet man seltener Familien mit Kindern. Längere Aufenthalte vorsehen.
Kinder wollen, je nach Alter und Vorlieben, nicht dauernd irgend etwas besichtigen und ständig den Ort
wechseln!
Sicherheit: Wenn das Mobil verlassen wird sind selbstverständlich alle Wertsachen, Papiere usw.
mitzunehmen und das Fahrzeug wie die Fenster zu schließen. Das gilt ja auch beim PKW.
Auch negative Auswirkungen des Reisemobiltourismus...
Seit 1972 können wir die Entwicklungen beobachten. Früher gab es keine Stellplätze. Man konnte in D und
in vielen Nachbarländern frei stehen. Die offiziellen Stellplätze für Wohnmobile entwickelten sich in den
letzten 25 Jahren. Heute gibt es zum Glück unzählige Stellplätze nicht nur in D. Die anfängliche Distanz der
CP Betreiber zu Stellplätzen ist heute seltener. Viele CP Betreiber haben sich sogar auch auf die
Reisemobilisten eingestellt und bieten spezielle Plätze dafür an. Allerdings gibt es mittlerweile eine erheblich
größere Zahl von Reisemobilen. Das führt dann an beliebten Stellen zu Situationen wie am Rhein, an der
Mosel und anderen besonders schönen Stellen, daß man immer häufiger an Wochenenden auf voll belegte
Stellplätze stößt. Man kommt für ein Wochenende schon freitags mittags an und trotzdem sind alle Plätze
schon belegt. Das liegt auch daran, daß es stark zunehmend Rentner und Frührentner gibt, die sich Ihren
Traum des Reisens mit einem Reisemobil erfüllen. Das ist natürlich völlig normal und schön, wenn es diese
Möglichkeit gibt. Das negative daran ist aber, daß dann solche schönen Stellplätze z. T. wochenlang belegt
werden (man hat ja Zeit), obwohl das ja eigentlich meist nur für 1-3 Tage gedacht ist.
Im Ausland sieht man weitere Extreme: In Süd-Spanien, Marokko, Griechenland, Süd-Italien stehen die
“Überwinterer” in z. T. großen Wagenburgen Monate lang auf einem Platz. Oft wird daraus natürlich auch
dann ein Geschäft gemacht und die Plätze werden zunehmend offizielle Stellplätze und dann auch
gebührenpflichtig. Ich habe nichts gegen die Gebühren für Stellplätze. Nur dadurch, daß die Reisemobile in
Massen massiv auftreten, sind immer mehr Einschränkungen zu beobachten. Immer mehr Parkflächen
werden mit 2 m hohen Schranken für Reisemobile geschlossen. Es werden immer mehr Parkverbotsschilder
speziell für Reisemobile aufgestellt und schränken die Freiheit stark ein.
Geschäftstüchtige Firmen bzw. Verlage vergeben schon Auszeichnungen und Sterne für Top-Plätze. Da wird
dann bewertet ob neben Ver- und Entsorgung, Strom auch Duschen, Toiletten, Aufenthaltsraum,
Waschmaschine, Spülküche und Restauration vorhanden sind. Damit wird für mich das Thema Stellplatz
zum Absurdum gebracht. Außerdem steigen damit die Stellplatzgebühren auf das Niveau von preiswerten
Campingplätzen!
Nach meiner Meinung sollte man bei Bedarf an diesem Komfort einfach auf die vorhandenen Campingplätze
gehen! Da gibt es doch all das!!
Ein Stellplatz ist m. E. ideal wenn er in einer schönen Lage / Landschaft / Ortsnähe / Fluß / Berg
ausreichende Parkflächen für die Reisemobile bietet, möglichst eine Ver- und Entsorgung und
Müllentsorgung. Im Idealfall noch Strom. Dafür fahre ich doch ein Reisemobil und habe alles dabei! Wenn
ich ein Dusche und Toilette usw. brauche, kann ich doch auch gleich auf einen Campingplatz gehen. Mit
diesen Auswirkungen und Einschränkungen muß man sich als Reisemobilist auch arrangieren. Wir sind
schon so manchem Stellplatz aus dem Weg gegangen.
Praxistip: Checkliste zur zeitlich gegliederten Vorbereitung einer Wohnmobilreise im Bereich
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Auswirkungen des Reisemobiltourismus
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